IMAGO DEI

Imago Dẹi

 

[lateinisch »Ebenbild Gottes«], Gottebenbildlichkeit, auf 1. Mose 1, 26 basierende Aussage der theologischen Anthropologie, nach der der Mensch (Eben-)Bild Gottes ist, »als Bild, das ihm (Gott) gleich sei« geschaffen. Die Gottebenbildlichkeit bleibt als wesensmäßige Beziehung des Menschen zu Gott auch nach dem Sündenfall erhalten (1. Mose 9, 6). Das Neue Testament begreift sie als Bestimmung des Menschen, die in Jesus Christus vollkommen erfüllt ist (Kolosserbrief 3, 10 f.). - Von besonderer Tragweite war die paulinische Interpretation der Imago Dei in 1. Korintherbrief 11, 7: der Mann sei »Abbild und Abglanz Gottes«, die Frau aber »Abglanz des Mannes«. Die daraus abgeleitete Unterordnung der Frau unter den Mann hat das christliche Frauenbild bis in die Neuzeit maßgeblich geprägt.