LINDE

Linde: übersetzung

Lindenbaum

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Lin|de ['lɪndə], die; -, -n:
Laubbaum mit ausladender Krone und gelblichen, süß duftenden Blüten:
der Duft der Linden.
Zus.: Dorflinde.

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Lịn|de 〈f. 19; Bot.〉 Angehörige einer Gattung der Lindengewächse (Tiliaceae), großer Baum mit meist schief herzförmigen, gesägten Blättern: Tilia [<ahd. linta; vielleicht zu lind]

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Lịn|de , die; -, -n [mhd. linde, ahd. linta, wahrsch. eigtl. = die Biegsame, nach dem weichen, biegsamen Bast (1)]:
1. Laubbaum mit ausladender Krone, herzförmigen, gesägten Blättern u. gelblichen, duftenden Blüten.
2. <o. Pl.> Holz der Linde (1).

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I
Linde,
 
Tilia, in der nördlichen gemäßigten Zone verbreitete Gattung der Lindengewächse mit etwa 45 meist formenreichen und daher schwer gegeneinander abzugrenzenden Arten.Die bis 40 m hohen, zum Teil bis 1 000 Jahre alt werdenden sommergrünen Bäume besitzen gelbliche bis weißliche Blüten, meist in hängenden, kleinen Trugdolden mit flügelartig vergrößertem unterem Vorblatt, mit der Blütenstandsachse bis etwa zur Hälfte verwachsen. In Mitteleuropa beheimatet sind die Sommer- und die Winterlinde. Die Sommerlinde (Großblättrige Linde, Tilia platyphyllos) wird über 30 m hoch. Sie hat bis 12 cm lange, unterseits weiß behaarte Blätter, hängende, zu 2-5 zusammenstehende Blüten und dickwandige Früchte. Die Winterlinde (Tilia cordata) ist bis 25 m hoch, mit breit herzförmigen, unterseits rotbraun behaarten Blättern. Die Blütenstände sind 5- bis 11-blütig, die Früchte dünnschalig und leicht zerdrückbar. Beide Arten sind beliebte Park- und Alleebäume. - Die Blüten beider Arten enthalten u. a. ätherisches Öl, Schleimstoffe und Gerbstoffe und werden in Form von Lindenblütentee v. a. als schweißtreibendes und fiebersenkendes Mittel bei Erkältung verwendet. - Das mittelschwere, weiche Holz ist gelblich weiß bis rötlich weiß, wenig dauerhaft und wenig korrosionsfest. Es wird verwendet u. a. in der Bildschnitzerei, für Hut- und Gussmodelle, Reißbretter, Furniere, im Orgelbau, zu Drechslerwaren. Lindenholzkohle dient als Zeichenkohle, Lindenbast wird in der Gärtnerei und Landwirtschaft verwendet.
 
Krankheiten
 
und Schädlinge: Befall mit bestimmten Pilzen führt zur Blattfleckenkrankheit mit vorzeitigem Blattfall. Die Larven der Lindenblattwespe, die periodisch in Massen auftreten können, befressen die Blätter unterseits (Schabefraß). Besonders Straßen- und Parklinden werden von der Lindenspinnmilbe befallen, deren feine Gespinste im Spätsommer auffallen; infolge ihrer Saugtätigkeit vergilben die Blätter.
 
Kulturgeschichte:
 
Von der morgenländischen Silberlinde (Tilia argentea), der Philyra der Griechen (Theophrast), der Tilia der Römer (Vergil, Columella), sagt Plinius der Ältere, dass man ihren Bast zum Kranzbinden und ihre Blätter als Arzneimittel gebrauche und sie seit alters in Ehren halte. Die Linde galt den alten Germanen und Slawen als heiligen Baum. Kohlenreste alter Grabhügel zeigen, dass zum Verbrennen der Toten mit Vorliebe Lindenholz verwendet wurde. Flur-, Orts- und Personennamen weisen darauf hin, dass die Linde schon im frühen Mittelalter sehr verbreitet war. In der Kunst zeigt z. B. der Baldachin über dem Grab der heiligen Elisabeth in der Marburger Elisabethkirche lindenblattförmigen Schmuck.
 
Die Linde gilt als Lieblingsbaum der Liebenden. Sie spielt im Volksbrauch in Mitteleuropa (Gerichts-, Burg-, Dorf-, Brunnen-, Friedhofslinde) eine große Rolle; sie war Ort für Feste, Trauungen und Kontrakte. Zahlreiche Ortsnamen, Volkslieder und Sagen zeugen von der Beliebtheit der Linde.
 
II
Lịnde,
 
1) Carl Paul Gottfried von (seit 1897), Ingenieur und Unternehmer, * Berndorf (heute zu Thurnau, Kreis Kulmbach) 11. 6. 1842, ✝ München 16. 11. 1934; war 1868-78 und 1892-1910 Professor der Maschinenlehre an der TH München. Seine bahnbrechenden wärmetheoretischen Arbeiten führten 1873-76 zur Verwirklichung der ersten erfolgreichen Kompressionskältemaschine mit Ammoniak. 1879 gründete er die »Gesellschaft für Linde's Eismaschinen AG« (heute Linde AG). 1895 erfand Linde ein Verfahren zur Luftverflüssigung mithilfe des Joule-Thomson-Effekts, 1902 eine Methode zur Herstellung reinen Sauerstoffs und 1903 einen Apparat zur Erzeugung reinen Stickstoffes.
 
 
 2) Hans-Martin, schweizerischer Flötist und Komponist deutscher Herkunft, * Werne 24. 5. 1930; war Schüler u. a. von G. Scheck in Freiburg im Breisgau. Linde, dessen Repertoire gleichermaßen die Musik des Barock wie die des 20. Jahrhunderts umfasst, wurde als Solist der Quer- und v. a. der Blockflöte international bekannt. Seit den 80er-Jahren ist er auch als Dirigent tätig. Er komponierte Werke in kammermusikalischer Besetzung v. a. für sein Instrument und schrieb eine Reihe von Lehrwerken, u. a. »Handbuch des Blockflötenspiels« (1962).
 
 3) Otto zur, Schriftsteller, * Essen 26. 4. 1873, ✝ Berlin 16. 2. 1938; lebte nach dem Studium der Philosophie und Germanistik einige Jahre als Journalist in Großbritannien; zusammen mit R. Pannwitz gründete er die Literaturzeitschrift »Charon«. Lindes Lyrik, die den phonetischen Rhythmus zur Grundlage hat, weist expressionistische Züge auf.
 
Werke: Gedichte. Märchen und Skizzen (1901); Fantoccini (1902); Die Kugel. Eine Philosophie in Versen (1909); Arno Holz und der Charon (1910).
 
Ausgabe: Gesammelte Werke, 8 Bände (1910-25).
 
 4) Samuel Bogumil, polnischer Sprachforscher, * Thorn 24. 4. 1771, ✝ Warschau 18. 8. 1847; verfasste das Wörterbuch »Słownik języka polskiego«, 4 Bände in 6 Teilen (1807-14).

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Lịn|de, die; -, -n [mhd. linde, ahd. linta, wahrsch. eigtl. = die Biegsame, nach dem weichen, biegsamen ↑Bast (1)]: 1. Laubbaum mit ausladender Krone, herzförmigen, gesägten Blättern u. gelblichen, duftenden Blüten: -en ... beschatten eine Chaussee (Fallada, Trinker 165); Ich ... klopfte den Takt zu der Musik, die von den Ohio-Boys unter der westfälischen L. gemacht wurde (Bieler, Bonifaz 126). 2. <o. Pl.> Holz der Linde.

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Linde: übersetzungLinde, eine Pflanzengattung, von welcher wir nur die zwei inländischen Arten, die Sommerlinde und die Winterlinde, anführen. Erstere ... смотреть

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Linde: übersetzung1. Wohnstättenname zu mhd., mnd. linde »Linde« für jemanden, der bei einer Linde bzw. bei der Dorflinde wohnte.2. Gelegentlich kann d... смотреть

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I -n, -r диал.1) свивальник 2) широкая лента, перевязь II -et, -et диал.1) свивать (младенца) 2) обёртывать, завёртывать, перевязывать широкой лентой... смотреть

LINDE

amb.1) см. límite 1)2) граница, межа (между поместьями и т.п.)

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Linde: übersetzungLinde, tilia. – tilia arbor (Lindenbaum). – aus L., linden, e tilia; tiliagineus. – Linden-, durch den Genet. tiliae.

LINDE

Linde: übersetzungalthochdeutscher Ursprung, Bedeutung: Linde, auch: die Schöne; Kurzform von Namen mit der Endung »linde«; Nebenform von → Linda.

LINDE

f =, -nлипа (Tilia L.)

LINDE

Linde f =, -n липа (Tilia L.)

LINDE

см. lind

LINDE

Linde: übersetzungLinde, s. Nutzhölzer.

LINDE

fлипа

LINDE

f граница, межа; пограничный, межевой знак

LINDE

Липа

LINDE

f липа, Tilia

LINDE

липовый

LINDE

липа

LINDE AG

Lịnde AG,   Maschinenbaukonzern (Schwerpunkte: Petrochemie- und Gasanlagen, Förder- und Kältetechnik, technische Gase), gegründet 1879 von C. Lind... смотреть

LINDE , KARL VON

(1842–1934) German engineerLinde, who was born in Berndorf (now in Austria), studied engineering under Rudolf Clausius in Zurich. He taught in Munich a... смотреть

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