ZECHSTEIN

Zechstein: übersetzung

Zẹch|stein 〈m. 1; unz.; Geol.〉 jüngere Abteilung des Perms

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Zechstein
 
[wohl zu mundartlich zech »zäh« (nach der bitumenartigen Konsistenz der Schichten)] der, -(e)s, Thurịngium, obere Abteilung des Perm in Mittel- und Westeuropa, entstanden vor 258 bis 248 Mio. Jahren. Im Anschluss an die variskische Gebirgsbildung bildete sich hier durch ausgedehnte Senkungen des Untergrundes zwischen England und Weißrussland, im Süden durch die Vindeliz. Schwelle von der Tethys getrennt, das durch Schwellen in mehrere Teilbecken gegliederte Germanische Becken, in das von Norden (Nordsee) her das Meer in einem schmalen Arm eindrang. Wiederholte Einengungen und Erweiterungen der Verbindung zum offenen Meer führten zu einer Gliederung der Ablagerungen in diesem Binnenmeer in mehrere Zyklen. Auf klastische Sedimente (Sande oder Konglomerate, Tone) folgte dabei jeweils - bedingt durch ein arides Klima (starke Verdunstung) - eine bestimmte Serie von Eindampfungsgesteinen (Evaporite): zunächst Carbonate (Kalk, Dolomit, auch Stinkschiefer), dann Sulfate (Gips, Anhydrit), Steinsalz und schließlich Kalisalze.Abgeschlossen wurde die Serie durch eine rückläufige Folge (v. a. Tone als schützende Deckschicht, besonders im Zyklus 4). Zwischen Beckenrand (zum Teil Salzmarsch, Küstensebchas) und Beckeninnerem (feinkörnigere Sedimente) bestanden markante Unterschiede. Von Moostierchen, Rotalgen und Blaualgen aufgebaute Riffe wuchsen sowohl in Küstengewässern als auch über Untiefen mitten im Meer. Zyklus 1 begann mit einem Transgressionskonglomerat (über dem Rotliegenduntergrund), das sich randlich mit dem Weißliegenden verzahnte und vom Kupferschiefer überlagert wurde. Nach Kalk- und Anhydritablagerung wurden, besonders im Werra-Fulda-Gebiet und auch am Niederrhein, bis 300 m Steinsalz sowie die Kaliflöze Thüringen (bis 4 m) und Hessen (bis 3 m) gebildet. Im Zyklus 2 entstanden bis 600 m Steinsalz und das Kaliflöz Staßfurt (bis über 30 m), im Zyklus 3 bis 200 m Steinsalz und die Kaliflöze Riedel und Ronnenberg (bis 20 m), im Zyklus 4 etwa 100 m Steinsalz, aber nur geringfügige Kalisalzvorkommen. In den folgenden Zyklen nahmen der Anhydrit- und Steinsalzanteil deutlich ab und der Ton- und Sandanteil zu. Zugleich verlagerte sich die Senkung zunehmend nach Norden. Ausgelöst durch tektonische Bewegungen, kam es im Untergrund zu halokinetischen Salzwanderungen (Halokinese) sowie zur Bildung von flach liegenden Salzlagern (v. a. im Werra-Revier, Thüringer Becken, am Niederrhein), Salzkissen und Salzstöcken (v. a. in Nordwestdeutschland und im südlichen Nordseebecken).
 
Insgesamt wurden in Nord- und Mitteldeutschland über 1 000 m Steinsalz (durchschnittlich 1 m in 20 Jahren) und etwa 40 m Kalisalze (etwa 20 Mrd. t) abgelagert. Wirtschaftlich wichtig sind auch die besonders an Dolomit gebundenen Erdöl- und Erdgasvorkommen (Speichergesteine, an Salzstöcken »Erdölfallen«). Die bituminösen Stinkschiefer waren Erdölmuttergesteine. Viele Solebäder Nord- und Mitteldeutschlands gründen auf den Salzvorkommen des Zechsteins (u. a. Bad Brückenau, Bad Kissingen, Bad Orb, Bad Kösen).
 
Literatur:
 
The Z. Basin with emphasis on carbonate sequences, hg. v. H. Füchtbauer u. a. (Stuttgart 1980);
 
The Z. facies in Europe, hg. v. T. M. Peryt (Berlin 1987).

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Zẹch|stein, der; -[e]s [wohl zu mundartl. zech = zäh, nach der bitumenartigen Konsistenz der Schichten] (Geol.): jüngere Abteilung des 1Perms.

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