ZUGVERSUCH

Zugversuch,

 

Versuch der Werkstoffprüfung zur Bestimmung von Festigkeits- und Verformungskenngrößen eines Werkstoffs bei Zugbeanspruchung.Zur Versuchsdurchführung verwendet man eine genormte Zugprobe des Werkstoffs, in der Regel einen Probestab mit einem Verhältnis 1 : 5 von Durchmesser zu Messlänge. Dieser wird in die Spannvorrichtung (Spannköpfe) einer Zugprüfmaschine eingespannt. Beim Zugversuch bewegt sich der obere Spannkopf langsam und stetig aufwärts. Die Zugprobe ist dabei einer wachsenden Zugkraft ausgesetzt, wodurch sie zunächst ohne merklicher Querschnittsänderung verlängert wird, sich schließlich an einer Stelle einschnürt und nach weiterer Verlängerung im Bereich der Einschnürung zerreißt. Durch Messeinrichtungen werden die jeweils wirkende Zugkraft und die dabei auftretende Verlängerung des Probestabs fortlaufend gemessen; diese Messwerte können im Kraft-Verlängerungs-Diagramm grafisch dargestellt werden. Zur Ermittlung der Werkstoffkennwerte werden Kräfte und Längenänderungen meist sofort von der Mess- und Auswerteeinheit der Zugmaschine auf den Querschnitt beziehungsweise die Länge der Probe vor dem Versuch bezogen. Man erhält dadurch die bei einer bestimmten Dehnung (in % der Ausgangslänge) im Werkstoff auftretende Spannung (als Kraft je Fläche). Durch grafische Darstellung dieser Größen in einem rechtwinkligen Koordinatensystem entsteht das Spannungs-Dehnungs-Diagramm, aus dem entsprechende Werkstoffkenngrößen ablesbar sind.