BIOT

Biot

 

[bjo; französisch, nach J.-B. Biot] das, -/-, Einheitenzeichen Bi, veraltete, nichtgesetzliche Einheit der elektrischen Stromstärke; 1 Bi = 10 Ampere.

Biot

 

[bjo], Jean-Baptiste, französischer Physiker und Astronom, * Paris 21. 4. 1774, ✝ ebenda 3. 2. 1862; Professor am Collège de France und an der Universität in Paris; Mitglied aller drei Akademien. Biot unternahm 1804 mit J. L. Gay-Lussac den ersten wissenschaftlichen Ballonaufstieg und setzte 1807-08 mit F. D. Arago die französische Gradmessung bis zu den Balearen fort (1817-18 dann bis zu den Shetlandinseln). Er untersuchte die Doppelbrechung und Polarisation des Lichtes sowie die optische Aktivität von Stoffen (er führte u.a. den Begriff der spezifischen Drehung der Polarisationsebene ein und begründete die Saccharimetrie), entwickelte die Theorie der chromatischen Polarisation und erfand das Polarimeter. 1820 stellte er mit F. Savart das nach ihnen benannte Gesetz der magnetischen Wirkung von elektrischen Strömen auf. Weitere Arbeiten betrafen die Wärmeleitung und den Wärmestrom.

 

Werke: Essai sur l'histoire des sciences pendant la révolution française (1803); Traité élémentaire d'astronomie physique (1805; ³1841-57, 5 Bände und 5 Atlasbände); Précis élémentaire de physique expérimentale, 2 Bände (1807; deutsch Anfangsgründe der Erfahrungs-Naturlehre); Traité de physique expérimentale et mathématique, 4 Bände (1816; übersetzt und ergänzt von G. T. Fechner als Lehrbuch der Experimental-Physik, 5 Bände); Mélanges scientifiques et littéraires, 3 Bände (1858).

 

Literatur:

 

E. Picard: La vie et l'œuvre de J.-B. B. (Paris 1927).